Bürgerversammlung zum Teilrückbau der L 600
Sandhäuser Bürger richtet Petition an den Landtag
Frank Kleinbongardt: „Machen Sie alle mobil, die sich mit uns zusammen für unsere Gemeinde engagieren und einsetzen. “
Der geplante Rückbau der L 600 bewegt nicht nur seit Monaten die Verwaltung, Gemeinderat und Bürgermeister, sondern auch die Menschen in Sandhausen. Dies wurde auf der Bürgerversammlung zu dem Thema am vergangenen Dienstag in der nahezu vollbesetzten Festhalle deutlich. Bürgermeister Georg Kletti informierte eingangs der Versammlung über den Stand der
Dinge in Sachen geplantem Rückbau und das Dilemma, in dem sich Gemeinderat und Verwaltung jetzt befinden. Denn das neue Ersatzausgleichsmaßnahmenpaket, das den Rückbau der L 600 verhindern könnte, beinhaltet u.a. den teilweisen Rückbau einer Gemeindestraße, der Straße Am Forst. Was bedeutet, dass
man vor der Wahl zwischen zwei Übeln steht: zum einen die drohenden Ver-
kehrsverlagerungen in den Norden Sandhausens, bedingt durch den Rückbau der L 600
und zum anderen die ebenfalls drohenden Verkehrsverlagerungen im Süden des Orts, bedingt
durch den Rückbau der Straße Am Forst. „Wir sind mit unserem Latein am Ende und fühlen uns als Geisel eines Planfeststellungsbeschlusses, der vor 21 Jahren gefasst wurde“ sagte Bürgermeister Kletti im Anschluss an seinen Vortrag.
Schon nach den ersten Wortmeldungen aus den Reihen der Zuhörerschaft wurde deutlich,dass die Bürgerinnen und Bürger die Vorgabe des Regierungspräsidiums, sich quasi für den Rückbau einer der beiden Straßen zu entscheiden, nicht einfach hinnehmen werden. „Das ist
ja wie Sandhausen 21“ sagte eine Anwohnerin der Großen Lachstraße in Anlehnung an die Frank Kleinbongardt rief dazu auf,
sich mit einer Unterstützungsunterschrift seiner Eingabe an den Peti-
tionsausschuss der Landesregierung anzuschließen
Proteste der Bürger gegen das Bahnprojekt in der Landeshauptstadt und rief zur Gründung einer Bürgerinitiative auf. Spontaner Applaus zeigte die breite Zustimmung zum Appell an die Bürgerinnen und Bürger, für den Erhalt beider Straßen und gegen die Umsetzung eines über zwanzig Jahre alten Planfeststellungsbeschlusses aktiv zu werden. Hoffnung setzt man jetzt auf die Initiative eines Sandhäuser Bürgers. Frank Kleinbongardt
richtet eine Petition an den Landtag von Baden-Württemberg. Eine Eingabe an den Petitionsausschuss des Baden-Württembergischen Landtags sei, so Frank Kleinbongardt, eine Möglichkeit für jeden Bürger und jede Bürgerin, Entscheidungen von Behörden, Ämtern und sogar
Gerichten durch das Parlament überprüfen zu lassen. Eine solche Überprüfung und den daraus ergehenden Beschluss des Landtages hebt unter Umständen ein gesetzliches Vorgehen auf, weil es auch die Zweckmäßigkeit einer Entscheidung in den Blick nimmt.
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